Statuen historischer Personen in Tønder

In Tønder stößt man auf verschiedene Statuen von Personen, die eine besondere Bedeutung für Tønder hatten.
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Balthasar Petersen (neben der Kulturschule Tønder, Østergade 63

Balthasar wurde am 7. Mai 1703 als Sohn des Klöppelhändlers Peter Petersen in Tønder geboren. Dort ging er zuerst auf die örtliche Lateinschule in der Smedegade und dann später auf die Universität in Jena in Deutschland. Nachdem er an verschiedenen Orten als Hauslehrer arbeitete, kam er zurück nach Jena. Hier studierte er Philosophie, Jura und Medizin. 1729 wurde er Pfarrer im dt. Leck, dann in Sønderborg und 1746 in Tønder bis zu seinem Tod.

1752 versammelte Balthasar Petersen junge Männer bei sich zu Hause, die sich von ihm zum Pfarrer/Lehrer ausbilden ließen.

Dänemarks ältestes Pfarr-und Lehrerseminar begann im Oktober 1788, ein Jahr nach Balthasar Petersens Tod. Die ersten 6 Lehrer verließen erfolgreich das Seminar in 1791. Bis 1829 waren 1152 Lehrer ausgebildet. Danach übernahm die Stadt das Seminar und er Staat ab 1847.

Balthasar Petersen starb in Tønder am 1. Januar 1787.

Hans Adolph Brorson  Tønder Christkirche

Hans Adolph Brorson wird als einer der bedeutesten Psalmendichter des 17 Jh. von Dänemark und Norwegen angesehen. Seine Psalmen werden in ganz Skandinavien gesungen. Er wurde am 20.6.1694 in Randerup geboren, wo sein Vater Pfarrer war. Brorson wurde Student in Ribe 1712, studierte Theologie an der Universität in Kopenhagen und vertiefte sich in Naturwissenschaften, Geschichte und ausl. Literatur an Borchs Kollegium 1715.

1721 bestand er sein theolog. Examen und wurde Pfarrer in Randerup. I 1729 wurde er 3. dän. Pfarrer in Tønder, wo er bis 1737 arbeitete, bis er zum Stift nach Ribe kam und ab 1741 Bischof wurde.

Hans Adolph Brorson starb in Ribe den 3. Juni 1764.

Der Künstler Gunnar Hammerich schuf die Bronzebuste von Brorson bei der Christkirche in Tønder. Hammerich wurde 1893 geboren und an der Kunstakademie ausgebildet.

Zwischen 1918 und 1934 schaffte er eine Reihe Statuen, die sich besonders durch ihrenlebendigen und rythmischen Ausdruck auszeichneten. Seine späteren Figuren von ca. 1940 sind sicher in der Form mit einer ruhigen und harmonischen Haltung, aber weit von der Lebendigkeit der Busten und früheren Statuen.

Sein Heim auf Ærø ist heute ein Museum, wo man verschiedene Dinge aus der Gegend um Tønder findet, wie z.B. die alte Pumpe von Tønders Marktplatz.

23. Mai 1977 starb er in Æreskøbing, wo er auch begraben liegt.

Die Bronzebuste des Psalmendichters H.A.Brorson ist ein Geschenk der Ny Carlsberg Stiftung.

Eisenskulptur von Robert Jacobsen (beim Haupteingang zu den Tønder Hallen.)

Robert Julius Tommy Jacobsen, geb. 4. Juni 1912 in Kopenhagen

Robert war ein autodidaktischer Künstler, Bildhauer und Graphiker. Seine Skulpturen sind in Museen und öffentlichen Orten über die gesamte Welt zu sehen.

Er wird der Gruppe um den pariser Galleriebesitzer Denise Rene Jacobsen zugeordnet.

Desweiteren war er Professor bei der Akademie der Bildenden Künste in München (1962-82) und bei der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen.

1993 starb er in seinem Haus auf dem Lande.

Seine ersten Skulpturen waren in Stein und Holz ausgeführt, nach 1949 arbeitete Robert mit Eisenskulpturen. Zusammen mit seinem Schwiegersohn Bernard Léauté erschuf er die Skulpturen in Tørskind Grusgrav.

Heute hat Roberts Kunst Klassikerstatus. Deshalb sind wir stolz darauf, eines seiner Werke in Tønder präsentieren zu können.

Martin Hammerich ((bei Tønderhus, Ecke Kongevej und Jomfrustien)

Martin Hammerich (1883-1940) war ein dän. Staatsfunktionär. Seine Ambitionen und die Themen seines Lebens waren besonders mit der Problematik Sønderjyllands verknüpft, wo Nordschleswig nach 1864 ein Teil Deutschlands wurde. Er arbeitete für die Bewahrung der dän. Identität i Sønderjylland und Nordschleswigs Wiedervereinigung mit Dänemark. Nach der Wiedervereinigung hatte er Einfluß auf die dän. Gesetzgebung in Sønderjylland und die Grenzziehung zwischen Dänemark und Deutschland. Sein Denkmal mit der Bronzemedalje i Granit wurde von seinem Bruder, dem Bildhauer Gunnar Hammerich geschaffen. Der Stein trägt die Inschrift: Auf das Ziel gerichtet und milde im Gemüt, setzte er alles ein, um der Sache Dänemarks Nutzen zu bringen.

Das Mädchen und die goldenen Hörner((Ribe Landevej, Tønder)

Kjerstine Svendsdatter war das Mädchen, die das erste goldene Horn, auf einem Feld bei Gallehus fand. Dieses Horn stammte aus ca dem 4. Jh und es (bzw. seine Kopie) ist ein bedeutender Staatsschatz.

Einen Samstagabend den 20. Juli 1639 ging ein junges Klöppelmädchen von Østerby nach Tønder. Bei Gallehus stolperte sie über etwas, was aus der Erde ragte. Sie glaubte zunächst an eine Wurzel. Sie zog es heraus und es war ein Horn. Der Pächter von Møgeltønderhus ließ es von einem Goldschmied in Tønder schätzen. Dieser beurteilte es als reines Gold und es wurde dem König Christian IV übergeben. Als Belohnung bekam Kjerstine einen roten Rock.

Der Künstler:
Frederik Grube wurde am 17. Juni 1922 in Hokkerup südliche von Aabenraa geboren.
Frederik war ausgebildeter Schneider, hatte aber seit Kindesbeinen in Holz geschnitzt. 1954 schmieß er Nadel und Faden und wurde Holzschnitzer. Er schuf eine Vielzahl an Figuren und Reliefen. Nachdem er 1991 mit der Motorsäge experimentierte, wurde diese zu seinem Werkzeug. 

Die Figur auf dem Pranger-der Büttel (Kagmand) (Marktplatz in Tønder)

Bis ins 18. Jh. hinein gab es den Pranger im Stadtbild zahlreicher nordeuropäischer Städte.

Auf einer gemauerten Erhebung stand der Pranger, an den die Übeltäter gebunden und vom Büttel ausgepeitscht wurden. Anschließend wurden ihnen ihre Bürgerrechte aberkannt und sie mußten die Gemeinschaft des Ortes verlassen.

Häufig drehte es sich um ganz banale Taten, die früher diese Bestrafung zur Folge hatten. 1813 wurde in Tønder ein Schuhmacherlehrling dabei erwischt, wie er Äpfel stahl. Als Strafe waren eine öffentliche Auspeitschung und über eine Stunde Prangerstehen vorgesehen. In diesem Fall ließ man jedoch Gnade vor Recht ergehen und das Urteil wurde in 3 Tage Gefängnis bei Wasser und Brot umgewandelt.

Am Pranger wurde häufig eine Holzfigur- der Büttel oder auch Roland- angebracht, um die Bürger daran zu erinnern, sich an das Gesetz zu halten.

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